Gebühren ab 2024
Zum 01.01.2024 hat die Bremische Bürgerschaft eine Anpassung der Abfallgebühren beschlossen, damit zukünftig weiterhin alle Kosten für die Abfallwirtschaft in Bremen gedeckt werden können – dies gilt für die nächsten zwei Jahre.
Gründe sind die gestiegenen Kosten für Energie und Dieselkraftstoff, was sich auf die Logistik- und Entsorgungskosten auswirkt. Zusätzlich wird Anfang 2024 eine neue CO2-Abgabe für die thermische Verwertung eingeführt. Des Weiteren steigen die Löhne und Gehälter durch den neu verhandelten TvöD.
Die Grundgebühr wird sich für alle Bremer*innen und Gewerbebetriebe erhöhen. Die Leistungsgebühren verändern sich unterschiedlich, je nach Tonnengröße. Was wir konkret anpassen, sehen Sie hier auf einen Blick:
Die Grundgebühr erhöht sich von 51,00 Euro auf 53,50 Euro
Die Leistungsgebühr passen wir pro Behältergröße nach den individuellen Kosten pro Liter an
Für den Bremer Müllsack zahlen Sie in Zukunft 8,00 Euro anstatt 7,50 Euro
So entwickeln sich die Gebühren im Einzelfall
1-Personen-Haushalt / 60-Liter-Tonne
Die Abfallgebühr steigt für Einzelhaushalte um 6,01 Euro an – wenn weiterhin bewusst auf Abfallvermeidung geachtet und nicht mehr als die 9 Regelleerungen genutzt werden. Jede zusätzliche Leerung berechnen wir zukünftig mit 7,38 Euro.
2-Personen-Haushalt / 60-Liter-Tonne
Die Gesamtgebühr steigt für 2-Personen-Haushalte um 9,52 Euro an. Jede zusätzliche Leerung, die über die 18 Regelleerungen hinausgehen, berechnen wir ab 2024 mit 7,38 Euro.
3-Personen-Haushalt / 90-Liter-Tonne
Die Gesamtgebühr steigt für 3-Personen-Haushalte um 11,50 Euro an. Jede zusätzliche Leerung, die über die 18 Regelleerungen hinausgehen, berechnen wir zukünftig mit 8,14 Euro.
4-Personen-Haushalt / 120-Liter-Tonne
Die Gesamtgebühr steigt für 4-Personen-Haushalte um 13,66 Euro an. Jede zusätzliche Leerung, die über die 18 Regelleerungen hinausgehen, berechnen wir zukünftig mit 9,31 Euro.
8-Personen-Haushalt / 240-Liter-Tonne
Die Gesamtgebühr steigt für 8-Personen-Haushalte um 34,36 Euro an. Jede zusätzliche Leerung, die über die 18 Regelleerungen hinausgehen, berechnen wir zukünftig mit 14,77 Euro.
770-Liter-Großbehälter (für bis zu 38 Personen)
Leistungsgebühr: 2.107,89 Euro
1.100-Liter-Großbehälter (für bis zu 55 Personen)
Leistungsgebühr: 2.423,84 Euro
Deshalb müssen wir die Gebühren anpassen
Verschiedene Entwicklungen führen dazu, dass wir unsere Gebühren für 2024/2025 anpassen.
Die Inflation wirkt sich aus
Die Kosten für Strom, Gas und Kraftstoff sind deutlich gestiegen. Dazu kommt eine Inflationsrate in Höhe von 6 %.
Durch den starken Anstieg der Diesel- und Energiekosten sind auch die Entsorgungs- und Logistikkosten für die Abfallwirtschaft teurer geworden. Zudem erhalten unsere Fachkräfte durch die Tarifanpassungen im TVöD mehr Lohn und Gehälter für ihre Leistungen – dies verursacht selbstverständlich auch höhere Kosten.
Mehr Kosten durch die CO2-Abgabe
Nach dem Brennstoffemmissionshandelsgesetz (BEHG) wird nunmehr auch für die Verbrennung von Siedlungsabfällen der Ausstoß von CO2 bepreist.
Bisher spielte dieses Gesetz für die Abfallwirtschaft noch keine Rolle. Das ändert sich ab 2024 und wir sind verpflichtet 14,00 Euro pro Tonne CO2 und ab 2025 sogar 18,00 Euro für die entstehenden Emissionen zu zahlen.
Wir leeren mehr öffentliche Abfallbehälter
Damit Bremen sauber bleibt, stellen wir immer mehr öffentliche Abfallbehälter in der Stadt auf und leeren sie regelmäßig. Im Vergleich zum Jahr 2014 wurde die Zahl der Abfallbehälter fast verdoppelt: Von 2.160 Behältern in 2014 stieg die Zahl bis heute auf rund 4.085 Abfallbehälter in Bremen an. Die Tendenz ist also auch für die Zukunft klar steigend. Die derzeitige Anzahl an Abfallbehältern muss regelmäßig geleert werden, manche sogar mehrmals am Tag.
Wir modernisieren unsere Recycling-Stationen weiter
Die Recycling-Stationen sind ein wichtiger Baustein in der kommunalen Abfallwirtschaft. Die Entwicklung unserer Recycling-Stationen haben wir in einem Entwicklungsplan 2024 festgeschrieben. Derzeit bauen wir für die Bremer*innen in Osterholz die modernste Recycling-Station Bremens. Darüber hinaus entsteht in Blumenthal ein neues Gebäude mit Eingangskontrolle und einer stationären Schadstoffannahme. Für beide Stationen ist die Inbetriebnahme für 2024 geplant. Weitere Modernisierungsmaßnahmen auf allen Recycling-Stationen führen zu einem besseren Angebot.
Für ein lebenswertes Bremen benötigen wir eine gute Wertstofftrennung, also die saubere Erfassung der einzelnen Abfallsorten. Nur so können wir die verschiedenen Abfallarten fachgerecht entsorgen. Dafür gibt es unsere Rest- und Biomülltonnen, aber auch unsere Tonne für Papier und Pappe. Von 2020 bis 2022 haben wir die Anzahl unserer Papier- und Biotonnen erhöht. In Zukunft soll die Anzahl an Bio- und Papiertonnen weiter gesteigert werden.
Die Anzahl unserer Biotonnen hat sich in den Jahren 2020 bis 2022 von 106.313 auf 110.430 erhöht
Die Gesamtzahl zu leerender Biotonnen ist um 3,87 % gestiegen
Die Anzahl unserer Papiertonnen hat sich in den Jahren 2020 bis 2022 von 99.014 auf 106.233 erhöht
Die Gesamtzahl zu leerender Papiertonnen ist um 7,29 % gestiegen
Services für ein lebenswertes Bremen
Für eine umweltschonende und ressourcensparende Kreislaufwirtschaft bieten wir den Bremer*innen unterschiedliche Services an:
- Aktionen und Angebote zu Abfallvermeidung, Wiederverwertung und Reparatur
- Die Digitalisierung des Bremer Abfallkalender, um Papier zu sparen
- Umweltbildungsangebote und interaktive Ausstellungen
- Aufklärung und Kontrolldienste im öffentlichen Raum
Die Abfallgebühren im Gesamtgefüge
Vergleicht man die Abfallgebühr pro Monat im Vergleich zu anderen Lebenshaltungskosten, so ist diese vergleichsweise gering. Dabei enthalten sie essentielle Leistungen für alle Bremer*innen:
Direkt vor der Haustür
- Leerung von Restmüll-, Papier- und Biotonnen
- Abholung von Sperrmüll, großen Elektrogeräten und Weihnachtsbäumen
In ganz Bremen
- Sammlung von Glas, Textilien und Schuhen sowie kleinen Elektrogeräten über die Containerplätze
- Betrieb der Recycling-Stationen und der Deponie
- Bereitstellung und Leerung der öffentlichen Abfallbehälter
Frage und Antworten
Was besagt das Brennstoffemissionshandelsgesetz?
Dieses Gesetz dient dazu, die Klimaschutzziele zu erreichen, die im Klimaschutzplan für 2050 festgelegt wurden. Die Idee des Brennstoffemissionshandelsgesetzes ist es, die Emission von Treibhausgasen zu besteuern und Verursacher*innen je nach Menge dafür bezahlen zu lassen. Betroffen sind hier vor allem die Preise für CO2-Emissionen, die anfallen, wenn Heiz- und Kraftstoffe zur Verbrennung in den Handel gebracht werden. Ab 2024 fallen diese Kosten auch an, sobald Abfälle verbrannt und somit thermisch verwertet werden (es entsteht auch Energie durch die Verbrennung).
Was ist der Verbraucherpreisindex?
Jeden Monat misst der Verbraucherpreisindex, wie sich die Preise für alle Waren und Dienstleistungen durchschnittlich für private Haushalte verändern. Damit misst er vor allem, wie stabil der Geldwert bleibt. Veränderungen des Verbraucherpreisindex im Vergleich zum Vorjahresmonat bezeichnet man als Inflationsrate.
Was sind Regelleerungen?
Bei der Restmülltonne ist je nach Größe eine feste Anzahl an Leerungen über die Leistungsgebühr finanziert. Werden diese Regelleerungen überschritten, indem die Tonne öfter rausgestellt und somit geleert wird, muss eine Zusatzgebühr gezahlt werden. Wer mehr Abfall produziert und über die Restmülltonne entsorgen lässt, zahlt also auch mehr.